(Zu meiner Formulierung aus der Studentenzeit als "Spät-68er" stehe ich noch heute.
Ihr verdanke ich meinen aufrechten Gang).
HERZLICH WILLKOMMEN!
(Layoutunterschiede sind handy-bedingt möglich)
Die durchgehende Blockschrift war ursprünglich der besseren Lesbarkeit geschuldet, steht aber mittlerweile für die Texte
von 2021, während ich mich aktuell einer Mischform bediene.
PARADISE LOST
AUF DER SUCHE NACH DEM SELBST
UND DEM MYCEL DER INTUITION
1.3. - 19.7.2023
PROLOG
„(…) DASS ES DIE AUFMERKSAMKEIT BRAUCHT, UM ZU VERSTEHEN, WOHER MAN KOMMT, DAMIT MAN WEISS, WOHIN MAN WILL, DAMIT MAN NICHT DORT BLEIBT, WO MAN IST“.
Vermutlich ließen sich meine Zyklen nicht präziser auf den Punkt bringen.
(Zitat: Lukas Bärfuss, Schweizer Büchner-Preisträger, über „Wie wir die Fesseln der Herkunft sprengen“ (am 26.2.23 in Sternstunden Philosophie, 3sat, ca. 9:50)
Nach Jahren der Recherche und der Erprobung verschiedenster Methoden habe ich nunmehr die Möglichkeiten auf fb so weit ausgereizt, dass sich Berechenbarkeit einstellt. Mit diesem „Toten Punkt“ ist auch der Zeitpunkt erreicht, um das seit Jahren angestrebte „Bild-Wort-Buch“, ohne weitere affirmative Zugeständnisse, „per se“ umzusetzen.
Dabei (be)nutze ich fb auch weiterhin als Gegenspiel zu dem dort üblichen befindlichkeits-orientierten Kommunikations-Verhalten:
Als digitales Gedächtnis, als Speicher für künftige Erweiterungen, und, vor allem, als chronologische Dokumentation der Projekt-Entwicklung sowie als Nachweis der Eigenständigkeit, Quellen und Urheberrechte bei der Erstellung eines
„Filmes“ (im semantischen Doppelsinn)
für eine Monographie der S-Thetik.
Und damit als virtuell lebendige Visitenkarte.
Auch dieser Zyklus beruht auf dem
didaktischen Prinzip der
VISUELLEN KOMMUNIKATION
aus den 1970ern:
„NIMM 3 BELIEBIGE
BEGRIFFE, BILDER und/oder KLÄNGE,
UND MACHE SIE ZU
DEINER EIGENEN „GESCHICHTE“
ALS TEIL DEINES `ICH SELBST´.“
Bis auf weiteres liegt der Schwerpunkt der
S-THETIK auf der Posting-Ebene.
Evaluation und Updates der HP sind erst
nach dem Zyklus-Ende vorgesehen.
Die verbleibenden Einträge im Anschluss dienen als chronologische Dokumentation des bisherigen Projekt-Verlaufes.
Mit Dank für Ihr Interesse
Walter Kortanek © 2023
Zum vorläufigen
ABSCHLUSS VON RAPPROCHEMENT
am 17.1.2023
nach einer Laufzeit von über 3 Jahren
Mehr als 10 Jahre habe ich auf den heutigen Tag in der Hoffnung hingearbeitet, mir selbst an meinem 71.Geburtstag eine Bestandsaufnahme sämtlicher visuellen Arbeiten samt den damit verbundenen geisteswissenschaftlichen Exkursen seit der Studienzeit gleichsam als Rechenschaftsbericht vorlegen zu können.
Noch vor wenigen Monaten hielt ich es für unwahrscheinlich, dass ich diese Aufgabe zeitgerecht lösen werde.
Aber dass es mir gelingen würde,
mit dem fb-Zyklus
AUFZEICHNUNGEN AUS DEM PURGATORIUM
meine Ansprüche vollinhaltlich und termingerecht zu erfüllen, schien mir selbst noch vor 2 Wochen als nahezu unmöglich.
Soeben habe ich den vorliegenden 3.Teil gebunden und werde ihn, wie seit Monaten geplant und versprochen, heute in
„Mitzi´s Treff“, 1050, Embelg. 43,
abliefern, wo die Trilogie bis auf weiteres zur Einsicht aufliegt.
Damit erhält die aktualisierte Homepage im Moment den Status eines Rückblickes.
Ob und wann ich das aktuelle Material aus den AUFZEICHNUNGEN, das ich in der Broschüre präsentiere, in weiteren Zyklen zur Schau stellen werde, ist derzeit noch völlig offen. Sicher ist lediglich, dass ich dabei auf bisherige fb-affirmative Formalismen künftig zugunsten künstlerischer Kriterien verzichten möchte.
RAPPROCHEMENT
(hier: Versöhnung des Analogen mit dem Digitalen)
entstand 2020 als Teil meines
seit über einem Jahrzehnt laufenden Projektes
„Ich weiß, was ich nicht weiß“
und entwickelt sich seither als „work in progress“
parallel auf drei Ebenen:
1. analog als Texte und Drehbücher zur Theorie,
2. digital als ständig wechselnde online- Zyklen auf facebook, bewusst gewählt als Gegengewicht zu Meinungsrülpsern und Selfie-Pornos, und
3. analog als inhaltlich korrespondierende
Graphiken und Photoserien.
Die aktuelle Installation im Büro für Interaktion mit Blick zum Entree
Das Prinzip meiner Zyklen-Bildung beruht auf dem Vertrauen in die selbstständige Eigendynamik einer Methode, die ich S-THETIK nenne und bei der sämtliche Begriffe, Namen und Indizes mit einem vorher festgelegten Stichtag fixiert werden - im vorliegenden Fall ist das der 17.1.2023, mit dem der Jahreszyklus RAPPROCHEMENT 22 in den von 2023 übergeht. Dadurch trete ich der Vorstellung entgegen, meine Arbeit ließe sich unter Umgehung der Echt-Zeit und des Real-Raumes im Nachhinein beschönigen und korrigieren:
Alle nachfolgenden neuen Fakten, Motive und Erkenntnisse bleiben bis zur nächsten deadline, dem 19.7.23, unter Verschluss und dürfen erst beim darauffolgenden Zyklus weiterverarbeitet werden.
Diese Begrenzungen sind es, die mir erst das reizvolle Spiel mit der S-Thetik ermöglichen:
Die beobachtende (und durch mich selbst nur minimal gesteuerte) Begleitung eines Wahrnehmungsprozesses, der als Selbstläufer mein Denken in Bildern hin zu Texten und Graphiken entwickeln hilft, sobald die „Intuition“ dem eigentlichen „Selbst“ überantwortet wird - wobei ich derzeit dieses „Selbst“ am ehesten mit Sigmund Freuds „Vor-Bewusstsein“ und den „Archetypen“ von C.G.Jung in Verbindung bringen möchte.
Mit dem obigen, derzeit aktuellen fb-Profilbild schließe ich den Kreis mit dem Anfang von RAPPROCHEMENT und dem damaligen „Exodos Museumsquartier“ von Thomas Meyer und seinem „Büro für Kommunikation“: Es entstand am Anfang der Dokumentation am 13.7.2020 und verweist bereits auf das Motiv des Quadrates sowie das Prinzip der Spiegelung, die meine Zyklen seither begleiten.
Seit den 1980ern suche ich nach einer mir technisch möglichen Form für eine visuelle Kulturgeschichte in analoger Anlehnung an Aby Warburg, die Synopsen von Stein/Ploetz und die Zettelkästen von Niklas Luhmann. Der derzeitige Index umfasst mittlerweile rund 20.000 Einträge.
Jedenfalls möchte ich sämtliche Namen, Werke und Begriffe soweit miteinander verbinden und verknoten, dass eine möglichst engmaschige Vernetzung mit meinem Selbst und daraus folgend mit meiner Intuition leistbar wird.
Mit dem Ziel für 2023, diese Einzelbilder in Form
s-thetischer Kurzfilme „zum Laufen“ zu bringen.
Mich interessiert im Augenblick die Rückkehr in die Zeit der Adoleszenz, zu den mich prägenden Ideen der „Blauen Blume“ sowie der Idylle der Romantik (als Epoche) insgesamt - und den mir so wichtigen Bereichen „Kitsch“ und „Anti-Kunst“ meiner Studienjahre in den 1970ern.
Deshalb bleibt das Selfie aus „Mitzi´s Treff“ für die nächste Zeit als ironischer Pausenfüller auf fb stehen - und ist dort im Wechselspiel mit Titel- und Profil-Bild bereits als Hinweis auf die inhaltliche Neuausrichtung 2023 „lesbar“.
Am 19.2.2022 habe ich mit obigem Foto „meiner Intuition“ zur Umkehr nachgegeben – nicht ahnend, was danach mit dem 24.2.22 auf uns zukam...
Wenn ich daran denke, dass wir damals noch über die ästhetischen Qualitäten von "Kübeln" und Beckett´s "Endspiel" geblödelt haben, bleibt mir heute das Lachen im Halse stecken.
(Die daraus resultierende Konzeptänderung – Stichwort Co-Operation mit Berichterstatterin aus der Ukraine – ist nach wie vor auf fb dokumentiert).
Die Installation selbst war als „work in progress“ mit einjähriger Laufzeit konzipiert (19.7.21 - 19.7.22) und ist mittlerweile als Galerie-Rundgang auf fb frei zugänglich.
Bei der letzten Umhängung hat sich mir dann die Frage gestellt, an welchem Ort abseits gängiger Vorstellungen von Kultur eine Fortsetzung des bisherigen Konzeptes realisiert werden könnte.
Vor allem musste es ein Ort sein, der weder inhaltlich noch formal von mir (vor)geprägt war, sondern bereits durch sein „Anders-sein“ für sich allein schon eine s-thetische Herausforderung darstellt – sowohl in visueller als auch in intellektueller „Hin-Sicht“, d.h. durch einen sozialen Paradigmenwechsel.
In „Mitzi´s Treff“ und seinem kleinen Gastgarten, gleichsam ein kleiner „Vorgarten zur Läuterung“ und mein „visuelles Fegefeuer“ (Purgatorium), habe ich dann einen Ort gefunden, an dem ich die Methode meiner S-Thetik weiter ausbauen und unter oben genannten Bedingungen erproben konnte.
Zudem habe ich dort meine Kriterien mit jenen sozialen Gegebenheiten verknüpft, denen ich selbst entstamme und auf die ich wesentliche Prägungen meiner aisthesis, also meiner eigenen Wahrnehmung, zurückführe.
Das Ergebnis mit dem Titel
„AUFZEICHNUNGEN AUS DEM
PURGATORIUM“
ist seit 15.10.2022 auf meinem fb-Profil frei zugänglich - samt Trailer (Video-Clip) in Anlehnung an den s-thetischen Film.
Obige Abbildung zeigt eine der faszinierendsten visuellen Koinzidenzen in der S-Thetik: Zwischen den Photos von den Mauerausbrüchen beim Fenster gegenüber von "Mitzi´s Treff", der politischen Aktualität und dem Gemälde, mit dem ich die Meisterklasse Weiler an der Akad.d.bild.Künste abgeschlossen habe, liegen 50 Jahre...
In meiner Arbeit spiele ich mit
Bild-Worten und Wort-Bildern im Stil der „Visuellen Kommunikation“ u. der Bild-Semiotik der späten 1970er mit einer Methode, die ich
S-THETIK nenne und sich mittlerweile zunehmend an der Tiefenpsychologie und den Archtetypen von C.G.Jung orientiert.
Diese SEIN-(S)ICH-SELBST-SEHEN-TÄTIGKEIT
zielt in Form eines „Denkens in Bildern“ (nicht zu verwechseln mit bildhaftem Denken) in der Rückbesinnung auf Prägungen, Verknotungen sowie Verbindungen der eigenen synoptischen Verortungen darauf ab, das Rätsel der INTUITION „erfahrbar“ und vor allem
VISUELL darstellbar zu machen.
Dieses „Denken in Bildern“ funktioniert (zumindest bei mir) so ähnlich wie ein digitaler „Thesaurus“, der meine Such-Begriffe in einen für mich logischen Zusammenhang bringt –
allerdings mit „Bildern“ an Stelle von Worten.
Meine "Intuition“ funktioniert derzeit als Projektor im Kopf-Kino am intensivsten in jenen Ruhe- bzw. Schlafphasen, während der ich mich selbst gezielt beim luziden Träumen durch mein "Vorbewusstsein" finde(n lasse).
Diesen Vorgang nenne ich
„Visuellisieren“
(d.h. durch das ‚innere‘ Sehen ‚hervorgerufen‘),
in bewusster sprachlicher Abgrenzung zum „Visualisieren“
(dem eigentlichen 'sichtbar machen' nach außen).
Mit „Visuellisieren“ bezeichne ich somit alle jene Vorgänge, bei denen ich im Denken in Bildern jene Inhalte auswähle, analysiere und systematisiere, die ich später in die Form von Essays, Drehbüchern oder Graphiken „transformiere“.
Die Umsetzung in Musik (vor allem in Verbindung mit Bild und Film) liegt allerdings noch als größte Herausforderung in der S-Thetik vor mir.
· Die S-THETIK erlaubt mir die Auseinandersetzung mit jenen visuellen Metaphern, die ich in verbale Begrifflichkeit übersetzen kann.
· Dabei geht es auch um den Widerstand gegen den zunehmenden visuellen Analphabetismus sowie die „Globulisierung“ des Denkens.
· Und um die eigene Resilienz gegenüber der lebenslangen Tendenz zu vorauseilender Affirmation zwecks Auflösung eventueller Neurosen.
Die Chronologie sämtlicher Drehbuch-Stills von
RAPPROCHEMENT seit 2020 bleibt weiterhin als „s-thetischer Film“, eines am Stil des Daumen-Kinos, der DUX-Technologie sowie der Pioniere des tonlosen und des absoluten Filmes orientierten Zusammenführung von BILD – WORT – TON auf
meinem facebook-Profil öffentlich zugänglich und manuell steuerbar:
o mittels Scrollens abwärts als zeitlicher Rücklauf
o aufwärts dementsprechend als zeitlicher Vorlauf
Zuletzt eine Kurzfassung der für die S-THETIK
unerlässlichen Fachbegriffe zum besseren Verständnis.
Mit „DENKEN“ fasse ich alle s-thetischen Fähig-keiten und Tätigkeiten zusammen, samt damit verbundener Reflexion als Voraussetzung für eigen-verantwortliches Handeln.
Beim Begriff „AUGENBLICK“ orientiere ich mich an Goethe (s. Ewigkeit) sowie Lacan und Sartre (s. Voyeurismus, aber auch Sisyphos) und benutze dabei das Bild einer physikalisch ebenso wenig fass- wie messbaren „Monade der Ewigkeit“ (s. Leibniz) – gleichsam als Spiegelwelt des philosophischen Raumes:
Sowohl im Sinne eines verbindlich bleibenden Wahr-Seins als auch in ihrer unendlichen Gültigkeit (wichtig: ich spreche dabei weder von „Wahrheit“ noch von „Wirklichkeit“ – diese stellen für mich – sic! – unfassbare Begriffe der Metaphysik dar).
Prinzipiell erachte ich Begriffe wie „WAHR/heit“ bzw. „WIRKLICH/keit“ als philosophische Lehr- und tlw. Leerbegriffe (vgl. Metaphysik), die für die S-Thetik durchaus verzichtbar sind – ebenso „das Gute“ und „das Böse“, denen ich ihre Berechtigung nur im Zusammenhang mit Poesie zugestehe. Und im Sinne von „tatsächlich“ bevorzuge ich statt „wirklich“ den Begriff „REAL/ität“.
„WAHR“ ist als logische Aussage im Sinn von „richtig/falsch“ zwar akzeptabel, aber keinesfalls im Zusammenhang mit moralischen Kategorien.
„SCHÖNHEIT“ ist in der S-Thetik bestenfalls eine Metapher für Sehnsucht.
„NATÜRLICH“ ist als Substitut für „selbst-verständlich“ schlicht unzumutbar.
Seine Berechtigung hat es ausschließlich als Pendant zu „künstlich“.
(Die manipulative Tendenz, vor allem in Verbindung mit „man“ und dem unsäglichen „Sinn machen", dadurch eigenes Versagen zu vertuschen, möchte ich hier nur kurz in Erinnerung rufen).
Der „KREISSCHLUSS“ stellt in der S-Thetik jenen PUNKT bzw. Moment (s. Augenblick) dar, in dem sich Sekundär- und Tertiär-„Literatur“ (als Erzählungen und Geschichten) in Primär-erfahrungen und damit Wissen übersetzen (!) lassen – oft erst nach Jahrzehnten:
Als höchste Ausformung der „eigenen“ produzierten (und nicht: REproduzierenden) Bild-Wort-Ton-Trinität durch „das SELBST“ und seine unmittelbarste Ausdrucksform, die „INTUITION“.
Mit „AUF DEN PUNKT“ bezeichne ich jenen Augenblick der Perfektion, in dem ohne Substanzverlust nichts mehr weggelassen werden kann.
Zum PUNKT selbst (!):
Auf die Metamorphosen des Punktes gehe ich nicht hier weiter ein, die Erinnerung an die erste Installation sollte im Moment genügen:
Damals war der Punkt im „weißen Rauschen der Information“ und „des Verschwindens“ (s. Virilio) die Initialzündung für die Erweiterung unseres Diskurses über Kommunikation und Interaktion um (kunst)philosophische Elemente. Und zugleich wegweisend für die analoge und digitale Darstellbarkeit von Linie – Kreis – Endlosschleife im Gefüge der Spiralmetaphern, sowohl in der Berg- als auch in der Talparabel.
Mittlerweile zeigt sich auch ein Endpunkt im
vier-dimensionalen Raum und dem japanischen "MA", dem "Dazwischen" (das aber nichts mit der europäischen Vorstellung von "Nichts" oder gar "Leere" zu tun hat) sowie der asiatischen Auffassung von "Fadheit".
Ab hier beginnt abwärts die s-thetische Reise zurück zu den Anfängen von RAPPROCHEMENT bis hin zum Jahr 2019:
WICHTIGER HINWEIS - VIELES DAVON IST MITTLERWEILE OBSOLET, tlw. SOGAR NUR MEHR KURIOS - AUS DOKUMENTARISCHEN GRÜNDEN BLEIBT DIESER ÜBERBLICK ALLERDINGS NOCH EINIGE ZEIT ONLINE -
EINE KOMPLETTE ÜBERARBEITUNG IST ERST IM LAUFE VON 2023 INFOLGE DER BESTANDSAUFNAHME ZUM 71er VORGESEHEN.
Update vom 17.1.2023 © Walter Kortanek
PROLOG
Das Projekt hat vor über zwei Jahren als Parodie auf den Umgang mit „Kultur im sogenannten Mittelstand und Bildungsbereich“ begonnen, lediglich gedacht als Abrechnung mit meinem privaten Umfeld (s. „Blase“, Bubbles).
Mittlerweile hat es eine Eigendynamik gewonnen, dass das „Spiel“ (s.Wittgenstein) durch die zunehmende Komplexität in der Dialektik von BILD-WORT mitunter seine visuelle Leichtigkeit zu verlieren, sich zunehmend an einen kleinen Zirkel mit semiotischer und kunstphilosophischer Erfahrung zu wenden droht.
Daher auch die Mimikry im scheinbar sprunghaften Wechsel von aufklärerischem Pathos, künstlerischem Anspruch und pädagogischem Eros, die das gesamte Projekt ironisierend begleitet.
Zugleich gab es damals die eitle Vorstellung von einer digitalen Visitenkarte und dem Wunsch, etwas zu "hinterlassen".
Seither hat sich mein Ansatz – ähnlich wie bei der angeblichen Entstehung des Bebop in Minton´s Playhouse – als höchst zielführender Weg innerhalb meiner beruflichen Auseinandersetzung mit Ästhetik(en) erwiesen.
RAPPROCHEMENT (von: Versöhnung, Schulterschluss), als Teil des analogen Projektes
„Ich weiß, was ich nicht weiß“, wurde 2020 als RAPP-ON-LINE auch in digitaler Form vorgestellt, und variierte vom 19.Juli 2021 bis zum 19.Juli 2022 als analoge, alle drei Monate neu konzipierte Installation im Büro für Interaktion unter dem Titel RAPPROCHE-ART -
auf der digitalen Ebene wird sie seit 17.1.22 (der seit Jahren festgelegten deadline zu meinem 70er) als RAPPROCHE-MA weitergeführt.
Vorrangige Themen sind der Generationswechsel an der Epochenschwelle vom Analogen hin zum Digitalen als Zusammenführung der Teilbereiche Kunst (Bild), Literatur (Wort) und Musik (Ton) nach meiner semiotisch orientierten Methode der
S-THETIK, und zwar sowohl als theoretisches Konzept als auch als Darstellung von Stil- und Zeitenwechsel in Form von Artefakten, wie ich sie im Büro für Interaktion realisiere.
Dabei erhebe ich keinen Anspruch auf Kunst, auch wenn ich nach ihren Kriterien sowie wissenschaftlich orientierten Methoden vorzugehen trachte.
Zuordnungen und Bewertungen überantworte ich ausschließlich den Rezipient*innen.
Derzeitige Analyse-Schwerpunkte sind die Auflösung von Wissen durch politische Bildungsoffensiven, Verdummungsmechanismen als Spiegelbild affirmativer Kommunikations-prozesse und die Herdenmentalität im Umgang mit Manipulation und Propaganda als Hemmnisse auf dem Weg zum Aufbau einer Deliberativen Demokratie. Voraussetzung für diese ist aus Sicht der S-Thetik (Vorsicht: 68er und old-school-Graurücken !) der Konsens beim Stellenwert von Kultur und ihrer Teilbereiche als „Wert an sich“ für möglichst viele demokratisch und solidarisch denkende Menschen (die sich an der Ästhetik vom Kulturbetrieb profitierender Trittbrettfahrer zwar orientieren, aber dieser nicht unterordnen).
Allerdings halte ich diesen Konsens für einen naiven und frommen Wunsch, weshalb ich mich angesichts meiner biologischen Uhr mit der eigenen aisthesis als Versuchsobjekt begnüge, sie für Feldversuche (be)nutze, um sie dann – wenn noch möglich – auf Allgemeintauglichkeit zu testen.
Mehr steckt nicht dahinter – höhere Ansprüche im Projekt erachte ich als vermessen.
ANMERKUNG ZUM WEITEREN TEXTVERLAUF:
Alle nachfolgenden Texte sind - so wie die fb-postings - im scrolling-Verlauf nach unten eine Art Zeitreise zurück.
Das Spiel mit Verbindungen und Verortungen ist ein wesentlicher Reiz des Projektes, einfache "Konsumierbarkeit" lehne ich ab.
Das "Bestehen lassen" der Irrwege und der Verzicht auf nachträgliche "behübschende" Korrekturen ist auch dem Anspruch geschuldet, meine Vorstellungen von Zeit und Raum (im philosophischen Sinn) zu visualisieren.
EINFÜHRUNG 1 von 3
FILL IN
S-THETIK BETREIBEN HEISST, IN ABLEHNUNG VON MORALISCHEN UND SOZIALEN EINENGUNGEN FREMDBESTIMMENDE STRATEGIEN UND STRUKTUREN WEITGEHEND SICHTBAR ZU MACHEN.
D.h., sich seines Selbst (und nicht bloß: seiner selbst) so weit bewusst zu werden, um seine eigene sozio-kulturelle Verortung und Vernetzung hinterfragbar, analysierbar UND darstellbar zugleich zu machen. Unabdingbar dabei ist die vorbehaltlose Eigenverantwortung, ohne es sich hinter den Floskeln biologischer oder sozialer „Wurzeln“ und ähnlichen „Prägungen“ bequem zu machen.
INSOFERN VERORTE ICH DIE TÄTIGKEIT DES „SICH DURCH SEIN SELBST SEHEN (LASSEN/KÖNNEN)“ IM UMFELD DER „CULTURAL APPROPRIATION“ ALS „ANEIGNUNG VON KULTUR“ – ABER NICHT ALS „KULTURELLE ANEIGNUNG“. (EIN ÄHNLICHES PARADOXON WIE „ÄSTHETISCHE PRAXIS“ UND „PRAKTISCHE ÄSTHETIK“ bzw. „PRAXIS DER ÄSTHETIK“ – SPRACHLICH DURCHAUS WESENSVERWANDT, ABER INHALTLICH WIDERSPRÜCHLICH, tlw. SOGAR GEGENSÄTZLICH UND DAMIT IDEAL GEEIGNET FÜR DIE BEWUSSTE KATEGORIEN-VERWECHSLUNG ALS MACHTINSTRUMENT).
NEBEN MEINER BERUFLICHEN QUALIFIKATION SEHE ICH MICH ZUR VERÖFFENTLICHUNG AUCH DESHALB LEGITIMIERT, WEIL ICH MIR KEINERLEI MEINUNG ODER KOMMENTARE AUS SUBJEKTIVER SICHT ANMASSE, SONDERN STILISTISCH UND INHALTLICH OBJEKTIVIEREND LEDIGLICH AUF TEXTE WEITAUS KOMPETENTERER AUTOREN VERWEISE – SUBJEKTIV GEFÄRBT IST ALLEMAL DIE AUSWAHL UND ZUSAMMENSTELLUNG.
Radikale Einbußen erfahre ich durch die Einsicht in langjährige Denkfehler.
Die Vorstellung von einer Semiotik des Musikalischen, die vergleichbar der Semiotik des Visuellen ist, beruht vermutlich auf s-thetisch falschen Voraussetzungen, was ich vorerst, mangels Gegenargumente, zu akzeptieren versuche, aber für 2022 noch im Auge (!) behalten möchte.
Anmkg.: Selbstverständlich sind mir verschiedene Auffassungen von Semiotik in der Musik (vor allem als Formen der Zeichensetzung) geläufig – aber diese sind für das Projekt s-thetisch weitgehend irrelevant. Mir geht es um eine sozialpolitische Semiotik, bei der ich Musik als das höchst entlarvende Element im affirmativen Schulterschluss verschiedener „Geschmäcker“ und „feindlicher“ Ideologien (zumindest für mich) sichtbar machen möchte – nicht zuletzt als Bestätigung meiner Überzeugung, dass der „TON“ (als kleinster Baustein klanglicher Artikulation) die Grundlage der höchsten, zugleich aber auch komplexesten Kommunikationsform darstellt (vermutlich nicht nur bei Menschen).
(Gemeint ist die reine Form der Musik „an sich“, unter Verzicht auf halbgebildete Geschmacks-urteile und die Differenzierung zwischen Geräusch und (Wohl)Klang, vor allem jedoch ohne die Affirmation an bzw. die Vereinnahmung durch Sprache).
MICH ERSCHÜTTERT, WIE VIEL AN MUSIK DURCH WORTE ZERSTÖRT UND SINN-ENTLEERT WURDE – UND NOCH MEHR DURCH BILDER VERGEWALTIGT.
MIR IST ERSPART GEBLIEBEN, DASS ICH MUSIK UNGEWOLLT UND UNKONTROLLIERT MIT BILDERN IN VERBINDUNG BRINGEN MUSS.
DAFÜR BIN ICH DANKBAR – WEM AUCH IMMER.
SICHER NICHT DEM KUNST-BETRIEB.
Es ist dieses „sich seinem Selbst“ ausliefern bzw. anvertrauen, das für mich den Reiz am Spiel mit der Aisthesis (als eigener Wahrnehmung) ausmacht – sowohl bei jeglicher Form von Analyse und Urteil, zugleich aber auch als Voraussetzung für das, was ich unter künstlerischer Artikulation verstehe.
Vermutlich staune ich selber am meisten dabei, welche Vernetzungen sich beim Visuellisieren (besonders beim Kopfkino des Halbschlafes in wechselseitiger Verbindung mit dem parallel dazu laufenden Wort-Denken) wie „von selbst“ (ab)bilden.
Das hat weder mit Metaphysik noch mit Mystik zu tun, sondern ist lediglich eine Frage der Erfahrung bzw. des Bewusstseins, vor allem jedoch der Beherrschung von Synopsen und Synapsen (tatsächlich behaupte ich, dass die Methode der S-Thetik lehrtauglich und erlernbar ist).
Sämtliche Postings sind demnach – ebenso wie die „sich“ (!) stetig verändernde Installation im @Büro für Interaktion – einfache, logische, allerdings konsequent durchgeführte Visualisierungen innerhalb dieser Haltung.
MIT PEIRCE UND MORRIS ÜBER ECO UND BARTHES (incl. STRUKTURALISMUS) ALS DEM DERZEITIGEN KREISSCHLUSS HIN ZUR EINSTIEGSLITERATUR DER 80er SCHEINT MIR DIE VERNETZUNG DER S-THETIK NUNMEHR SO WEIT VERANKERT, DASS ICH MICH AUF EIGENE MODELLE EINLASSEN KANN.
ABER SELBST WENN ES NICHT MÖGLICH SEIN SOLLTE, MEINE AUSLEGUNG DES STRUKTURALISMUS AUF S-THETISCHE ZEICHENSYSTEME ZU ÜBERTRAGEN:
WIE BEI DEN FRAGEN ALS ATHEIST NACH GOTT ODER DEM GLÜCKLICHEN LEBEN – SCHON DER WECHSEL DER DABEI MÖGLICHEN VISUELLEN POSITIONEN ALLEIN ERFÜLLT UND „ERLEUCHTET“ MICH MEHR ALS MIT SPRACHLICHEN METHODEN VERMITTELBAR IST.
MEHR NIMMT DIE S-THETIK NICHT IN ANSPRUCH.
OB „ES“ „WAHR“ IST, „WIRKLICH“ ODER „RICHTIG“, IST FÜR MICH IM SCHAFFENSPROZESS OHNE BEDEUTUNG - ALS VON MENSCHEN GESCHAFFENE BEGRIFFE SIND SIE ZWAR FALLWEISE DURCHAUS „ERHELLEND“, ABER EBEN NICHT „DAS LICHT SELBST“.
DIE GESAMTE S-THETIK BERUHT AUF DER ÜBERZEUGUNG, DASS DIE PHASE DER SPRACHLICHEN ALPHABETISIERUNG BEREITS INS LEERE LÄUFT – DASS ABER EINE „ALPHABETISIERUNG“ DES SEHENS, WIE SIE SEIT DEN 1920ern (s. BAUHAUS und NEUES SEHEN) u.a. IN WEITERER FOLGE VON OTTO UND MARIE NEURATH (s. ISOTYPE 1934) UND DER VISUELLEN KOMMUNIKATION (vgl.v.a. ECO, BARTHES, KERNER/DUROY) WEGWEISEND ALS MEDIEN-KRITISCHES UNTERRICHTSKONZEPT DER 70er- UND FRÜHEN 80er-JAHRE ERACHTET WURDE, MITTLERWEILE AN DER EPOCHENSCHWELLE DES DIGITALEN NICHT EINMAL MEHR IN ANSÄTZEN ERKENNBAR IST – MÖGLICHERWEISE GESCHULDET DEM WISSEN UM DIE DAMIT VERBUNDENE IN-FRAGE-STELLUNG VON ELITEN – ODER DOCH DER (tlw. ERZWUNGENEN) „GESCHICHTSLOSIGKEIT“ DER GEN(eration)DIG(igital) ?
EIN BILD SAGT MEHR ALS 1000 WORTE ?
Die Vorstellung, dass ein BILD etwas „sagt“, dass „es spricht“, betrachte ich seit meiner Studienzeit als Ausbund an Dummheit oder Ausdruck bewusster Mystifikation. Denn es ist der MENSCH dahinter, der „etwas sagen“ will – und auf diesem Paradoxon baut mein Verständnis von Kommunikation und Sprachkritik auf.
Ursprünglich hatte ich geplant, in einem Essay über den Satz vom Bild und den 1000 Worten, mit dem das Online-Projekt vor einem Jahr begonnen hat, mit dieser Thematik meinen Frieden zu schließen.
Nicht ahnend, dass ich mich damit vermutlich der größten Peinlichkeit meines Lebens im Umgang mit Ästhetik und Kunst aussetze (bitte nicht verwechseln mit dem für diese Arbeit nachrangigen Begriff KunstWERK).
Zwar ist einer meiner Themenbereiche unverändert die irreführende Verwendung von „sagen“, „reden“ bzw. „erzählen“ sowie deren (bewusste?) Affirmation im Sprachgebrauch, vor allem im Bereich von Kunst(kritik) und Kunstphilosophie (Interpretation) als Mittel zur Manipulation - ähnlich den Differenzen bei „Aussage“ und „Inhalt“, auf die ich im nächsten Quartal bei der Installation besonderes Augenmerk legen möchte. Allerdings, dass ich erst jetzt im Zuge der Schlussphase meiner Arbeiten zur S-Thetik erstmals auf das Original (und damit erneut auf die Bestätigung des Missbrauches von Sprache durch fragwürdige Übersetzungen stoße, auf eine Phrase, die noch dazu aus dem Marketing-Bereich stammt, während ich in meinem Berufsleben, selbst im Umfeld der Kunstphilosophie und (vor allem) der Kunstkritik, nur mit der sprachlich und inhaltlich verfälschten deutschen Version konfrontiert war, ist eine Erschütterung, deren Tragweite ich derzeit noch nicht abschätzen kann.
Das Original lautet:
A LOOK IS WORTH A 1000 WORDS
Geradezu grotesk, dass die Initiative für RAPRROCHEMENT von Thomas Meyer und der Beratungsagentur "Büro für Interaktion" ausgegangen ist – und von Anfang an als Kunstaktion gedacht war – und eben NICHT als Marketing-Produkt, obwohl das in diesem Umfeld nicht unüblich wäre - vergleichbar jenem, in dem vor 100 Jahren Frederick R. Barnard besagten Slogan kreiert hat.
(s. Printer´s Ink, 8.12.1921).
Es ist die gemeinsame Arbeit an der Sache selbst, die für uns im Vordergrund steht - und nicht die Absicht, etwas schon Bestehendes zu verkaufen.
Diese, bereits jetzt durchaus zufriedenstellende
Zusammenführung (RAPPROCHEMENT) zweier
höchst divergierender Bereiche, ist für mich dabei
immer noch das größte Faszinosum bisher.
Was mich ein wenig beruhigt hat:
Selbst jenen in meinem Umfeld, deren Wissen sich mehr als einem Zweit- und Drittbuch verdankt, war der Originalsatz nicht geläufig – und manchen ist der Unterschied „auf den ersten Blick“ gar nicht aufgefallen, schlimmer noch:
Jenen, denen sich die S-Thetik nicht eröffnet, sehen meine Betroffenheit eher als abgehobene visuelle und sprachliche Spitzfindigkeit.
Was letztendlich zählt, ist, dass das Projekt, ursprünglich als Parodie auf das post-bürgerliche Kulturverständnis gedacht, sich im Laufe der Jahre zu einer ernst gemeinten Auseinandersetzung mit meinen Arbeiten aus den 80ern entwickeln konnte – und dass ich dadurch (noch dazu rechtzeitig vor der deadline) das missing link für mich gefunden habe:
Die Polarisierung von „BILD“ und „BLICK“ hat sich im Laufe der letzten Monate als DER zentrale PUNKT in der S-Thetik gezeigt.
WIE VIELE BILDER STECKEN TATSÄCHLICH IN EINEM BILD?
Und erst recht: WIE VIELE BLICKE?
Bleibt nur mehr die Frage:
WIE VIELER BLICKE BEDARF EIN BILD?
EIN BLICK IST 1000 WORTE WERT?
EIN BLICK SO VIEL WIE 1000 WORTE?
DIE EINSICHT IN DIE DIFFERENZ DIESER BEIDEN FRAGEN UNTER DEM „BLICK“PUNKT (!) DES „BILD“HAFTEN WÜRDE FÜR SICH ALLEIN SCHON DIE LEBENSLANGE SUCHE NACH DEM S-THETISCHEN PUNKT RECHTFERTIGEN.
Allerdings, wie alle „Wahrheiten,“ klingt auch die abschließende Quintessenz der S-Thetik (im Vergleich zum lebenslangen Aufwand) enttäuschend unspektakulär und geradezu banal:
MEIN DENKEN IN BILDERN STREBT DANACH, METAPHERN INS BEWUSSTSEIN ZU HOLEN, UM SIE IN SPRACHE ZU TRANSFORMIEREN.
EINFÜHRUNG 2 von 3
FADE OUT
DER SCHON MEHRMALS AN MICH HERANGETRAGENE VORSCHLAG, MEINE GEDANKENGÄNGE VIELLEICHT DOCH NOCH IM STIL MEINES VERGRIFFENEN BUCHES ZUR ÄSTHETIK ANALOG FORTZUSETZEN, IST NETT GEMEINT UND EHRT MICH - VERKENNT ABER VÖLLIG DIE SEITHERIGE WEITERENTWICKLUNG MEINER AISTHESIS.
ICH HABE MICH IN DEN ZULETZT ERSCHIENEN ARBEITEN EINES THOMAS METSCHER, GOTTFRIED BOEHM ODER GERHARD PAUL HINSICHTLICH MEINER AISTHETISCHEN POSITIONEN MEHR ALS BESTÄTIGT GEFUNDEN – WAS KÖNNTE ICH DIESEN TEXTEN NOCH AN FORMULIERUNGEN HINZUFÜGEN, OHNE WIEDERKÄUEND ALTEN WEIN IN NEUE SCHLÄUCHE ZU FÜLLEN? (UND SELBST DAZU REICHEN WEDER MEIN KÖNNEN NOCH MEINE ZEIT – NICHT NUR OB DER OFFENEN PROJEKTE IN DER WARTESCHLEIFE).
ANDERERSEITS: DAS „OPUS MAGNUM“ („ICH WEISS, WAS ICH NICHT WEISS“) IST BEREITS DIE GRUNDLAGE DAFÜR – EIN BILD-TEXT-BUCH IM STIL DER SPÄTEN 60er, WIE ER DAMALS VON VERLAGEN WIE 2001 ALS PLATTFORM DER AVANTGARDE UND KAPITALISMUSKRITISCHEN AUFKLÄRUNG NOCH INNOVATIV BETRIEBEN WURDE.
HINWEISE AUF DIE DAFÜR NOTWENDIGEN GESELLSCHAFTLICH-HISTORISCHE BEDINGUNGEN DER SOZIALISTISCHEN STUDENTEN-BEWEGUNG UND DEN MARXISTISCHEN KULTURBEGRIFF DIESER FÜR MICH SO PRÄGENDEN ZEIT DES 68erAUFBRUCHES WERDEN WOHL OB DES UNWISSENS DER NACHGEBORENEN INS LEERE GEHEN.
MIT DEM BLEND-BEGRIFF „DREHBUCH“
VERSUCHE ICH DESHALB, DIESEM WANDEL RECHNUNG ZU TRAGEN:
ALS UMSCHREIBUNG FÜR DAS SEIT JAHRZEHNTEN ANGESTREBTE RAPPROCHEMENT (IM SINNE VON „DAS SICH VERSÖHNEN/LASSEN) VON
„BLOW UP“ (ANTONIONI)
„ODYSSEE“ (HOMER/CLARKE/KUBRICK) UND
„VERACHTUNG” (GODARD)
ALS ENDLOSSCHLEIFENDE DETERMINANTEN IN DER S-THETIK.
UND ALS VERBEUGUNG VOR CAMUS´ „SISYPHOS“.
Nach 70 Jahren intensiven Lebens zwischen Scheitern, Peinlichkeiten und stetigem Neubeginn, sobald sich in einem Bereich spätestens beim 3.mal Berechenbarkeit als Routine abgezeichnet hat, öffnen sich für mich unerwartete neue Perspektiven.
Diesmal ist es keine Rückkehr mehr als Kreisschluss mit frühen Prägungen, sondern es ist eine für mich in jeder Hinsicht neue kognitive Position, die mir durch mein Nichtwissen bisher fremd und damit sprachlich nicht fassbar war – folglich der vermutlich spannendste und unberechenbarste Abschnitt in meiner restlichen, noch dazu immer kürzer werdenden, Lebenszeit:
Das Sammeln von Erfahrungen in der für mich neuen Welt der vier japanischen Raum-Bereiche TOKORO – WA – BA – MA als Pointierung der S-Thetik.
Das bedeutet zugleich, dass sich eine meiner größten Ängste auflösen könnte – die Angst, wie einst Moses, das „gelobte Land“ (der Ästhetik) lediglich zu erreichen.
Mir wird sogar möglich sein, es (wenigstens) zu betreten.
Mehr an Sinnfindung ist mir derzeit nicht vorstellbar.
Mit jedem Tag bleibt weniger Zeit für die Konzentration auf das qualitativ Wertvolle, weil die Abwehr stetig wachsender Niveaulosigkeit immer mehr Energie kostet – mittlerweile ist das Wortspiel mit Niveau und Hautcreme nicht einmal mehr in Ansätzen „lustig“.
Zusätzlich wichtige Punkte sind in Folge die Entscheidungen hinsichtlich der Innen- und der Außenwelt.
Aus s-thetischer Sicht existiert für mich das („da dr“)Außen morgen noch mit größerer Wahrscheinlichkeit als meine Innenwelt – hat also in der Analyse Vorrang.
Darüber wertend zu diskutieren ist vergeudete Zeit in beiden Welten.
Eine meiner größten Schwierigkeiten derzeit ist das Ertragen der Gewissheit, dass dieses filigrane Gerüst, auf dem meine Lebendigkeit beruht, jederzeit von geringsten äußeren Kleinigkeiten ge- und zerstört werden kann.
Aber das ist zugleich meine Vorstellung vom Leben und von leben „im Augenblick“.
Die S-Thetik als Rotpunkt-Tour der aisthesis -
und, daraus folgend, die Erstellung von Artefakten Free-Solo.
Alles andere ist reizlos.
Unangenehm und hilflos machend ist in der S-Thetik das Gefühl, von jenen verstanden zu werden, die (mir) unverständlich sind.
Nicht verstanden zu werden, ist (aus s-thetischer Sicht) nicht nur relativ problemlos zu ertragen, sondern – ab einer bestimmten Orientierungsebene – sogar ein (insgeheimer) Wunschzustand.
Der Anspruch der S-Thetik ist banal, aber mühsam:
Das Polaritäts-Prinzip von
ERFAHREN und ANNEHMEN
können des „Dazwischen“.
VOR FALSCHEN ERWARTUNGEN SEI JEDOCH GEWARNT:
ES IST DIE ARBEIT EINES SICH ABSEITS VON SOZIALEN SPIEGELFECHTEREIEN POSITIONIERENDEN EINZELGÄNGERS, DER SICH LEDIGLICH DEN EIGENEN KRITERIEN VON WAHRNEHMUNG+KUNST VERPFLICHTET SIEHT.
DEMNACH WERDEN VORSTELLUNGEN VON EINEM „SINNVOLL“ GESTALTETEN "LEBENS-ABEND", „FREI“ VON ZEITLICHEM DRUCK UND BLOSS DEM „WOLLEN“ GESCHULDET, EHER
AD ABSURDUM GEFÜHRT, DENN KONSENSMÄSSIG BEDIENT.
RAPPROCHE-ART FUNKTIONIERT NUR BEI FORMAL STRENGEN ZEITSTRUKTUREN -
UND DIESE REICHEN DERZEIT BIS JULI 2022.
ANDERS WÄRE DIE INHALTLICHE FÜLLE –
NOCH DAZU IN DER ZUSAMMENARBEIT MIT EINEM INTELLEKTUELLEN TEAM – NICHT ZU BEWÄLTIGEN.
AUSSENSTEHENDEN, DIE DIE ZWINGENDE ANTRIEBSKRAFT EINER „BERUFUNG“ NICHT ERFAHREN MÜSSEN, WIRD DIE HALTUNG DER S-THETIK KAUM NACHVOLLZIEHBAR SEIN – DAS MACHT GRENZGÄNGE(R) VERMUTLICH SO INTERESSANT UND AUCH FASZINIEREND.
MÖGLICHERWEISE KANN FOLGENDER DIALOG AUS MEINER BERG-PARABEL DAS PROBLEM POINTIEREN:
F(rage): WARUM WILLST DU ÜBERHAUPT AUF DIESEN BERG?
A(ntwort): GANZ EINFACH - WEIL ER DA IST.
F: UND WARUM TUST DU DIR DAS AN?
A: WEIL ICH ES KANN.
F: ABER WESHALB LÄSST DU DIR NICHT MEHR ZEIT, AGIERST AUSSCHLIESSLICH ZIELFIXIERT UND UNUNTERBROCHEN MIT VOLLEM EINSATZ?
A: WEIL ICH NICHT WEISS, WIE LANGE ICH DAZU NOCH IN DER LAGE SEIN WERDE.
ICH KANN DEM LEBEN NICHT MEHR ZEIT GEBEN – ABER MEINER ZEIT MEHR LEBEN.
BIS HEUTE IST ES MIR UNBEGREIFLICH, MIT WELCHER QUALITÄT UND QUANTITÄT IMPULSGEBER FÜR RAPPROCHEMENT (VON LEIBNIZ ÜBER GOETHE UND BALZAC BIS HIN ZU FRIEDELL UND DEM EHEPAAR DURANT)
TEILE IHRES DENKENS HINTERLASSEN HABEN - OHNE ZUGANG ZU HEUTIGEN TECHNISCHEN RESSOURCEN UND UNSEREN MÖGLICHKEITEN AN DER EPOCHEN-SCHWELLE VOM ANALOGEN HIN ZUM DIGITALEN DENKEN.
SICH SELBST IN DEN WERKEN UND DAMIT INNERHALB DER GEISTIGEN KOORDINATEN DER MENSCHHEITSGESCHICHTE ZU VERORTEN – SYNOPTISCHE „BILDER“ VON KULTUR IN SICH SELBST (MIT) ZU TRAGEN – KEINE VORSTELLUNG VON MENSCH-WERDUNG IST MIR ERSTREBENSWERTER ALS DAS AUF-LÖSEN DES DARAUS RESULTIERENDEN PARADOXONS:
JE MEHR VERGANGENHEIT,
DESTO WENIGER ZUKUNFT.
„ES IST SCHON ALLES GESAGT, NUR NOCH NICHT VON ALLEN“ (Karl Valentin 1882-1948)
ABER AUCH SCHON „GEZEIGT“?
ODER GAR „GEHÖRT“?
WIESO FUNKTIONIEREN MENSCHLICHE GEMEINSCHAFTEN NACH DEN KRIEGS-ERFAHRUNGEN DES 20.Jhdt. TROTZ MASSIVER WIDERSTÄNDE GEGENÜBER KRITISCHEN AUFKLÄRUNGSVERSUCHEN, TROTZ BESSEREN WISSENS UM DEMOKRATISCHE UND SOLIDARISCHE, UM NICHT ZU SAGEN: HUMANE DENKMODELLE, NOCH IMMER, OHNE – ZUMINDEST BIS JETZT – ZU IMPLODIEREN?
(ALLERDINGS: DIE FOLGEN DER DERZEITIGEN WIEDERHOLUNG VON FEHLERN IM STIL DER KOLONIALPOLITIK NACH 1945 SIND NOCH ABZUWARTEN)
WELCHER ZUSAMMENHANG BESTEHT ZWISCHEN OFFENSICHTLICHEM INFORMATIONSÜBERFLUSS UND ZUNEHMENDEM DEMOKRATIEVERLUST bzw. DEM „RECHTEN“ (sic!) WUNSCH NACH STARKER FÜHRUNG (DURCH ELITEN)?
WAS VERFÜHRT SELBST DENKFÄHIGE MENSCHEN DAZU, INFORMATION MIT WISSEN - UND WISSEN MIT BILDUNG GLEICHZUSETZEN?
WER PROFITIERT VON DER GERINGEN DURCHSETZUNGSKRAFT SELBST AUF DEN PUNKT GEBRACHTER SPRACHANALYTISCHER ERKENNTNISSE?
WELCHE VORTEILE BRINGT DAS BEIBEHALTEN SCHWAMMIGER BEGRIFFE (EINE FÜR MANCHE SOZIOLOGISCHE UND GEISTES-WISSENSCHAFTLICHE DISZIPLINEN UNVERÄNDERT ANHALTENDE UND OFFENSICHTLICH MACHTSICHERNDE TENDENZ) IN KULTURELLEN UND POLITISCHEN BEREICHEN?
WER PROFITIERT VOM WACHSENDEN ANTAGONISMUS GEGENÜBER EINER DIALEKTIK DER AUFKLÄRUNG DER 1960er/70er UND DER ANHALTENDEN VERNEBELUNG VON WORT-BEDEUTUNGEN IN „KUNST“ bzw. „KULTUR“ - SCHON DIE VOR JAHREN ERFOLGREICH ERFOLGTE INHALTLICHE TRENNUNG DIESER BEREICHE MÜSSTE BEI MENSCHEN MIT MEINER SOZIALISIERUNG (s. ANTIFASCHISMUS, DEMOKRATIE ALS SCHUTZ FÜR SCHWÄCHERE MINDERHEITEN, SOZIALISMUS ALS VERTEILUNGS-GERECHTIGKEIT) DIE ALARMGLOCKEN SCHRILLEN LASSEN!
WIE WAR ES MÖGLICH, DIE AKZEPTANZ DER GLOBALISIERUNG NICHT NUR ZU STABIL-ISIEREN, SONDERN MITTLERWEILE AUCH ZU „HYSTERISIEREN“, SICH DAMIT JEDER FORM HUMANER VERPFLICHTUNG ZU ENTLEDIGEN – DEN BEGRIFF DER „SOZIALEN VERANTWORTUNG“ ZU VERWÄSSERN –
UND DAMIT ZU GLOBULISIEREN ?
TEIL 14: ab 19.Juli 2021
RAPPROCHE-ART –
DIE ANALOGE „AUSSTELLUNG“
MIT 19.JULI WURDE DAS PROJEKT RAPPROCHEMENT IN DIE ANALOGE PRÄSENTATION VON RAPPROCHE-ART UMGEWANDELT UND DAMIT AN ORT UND STELLE DER MOTIV-FINDUNG REALISIERT.
DAS „BÜRO FÜR INTERAKTION“ WURDE MIT DIESEM INNOVATIVEN SCHRITT SELBST ZUM AKTEUR UND MITGESTALTER DES ERSTEN ARTEFAKTES DER S-THETIK ZUR THEMATIK VON ANALOGEM UND DIGITALEM GENERATIONEN-WECHSEL IN KOMMUNIKATION UND INTERAKTION – RESPEKT DEM JUNGEN TEAM FÜR DIESEN MUT UND DEN BEWEIS SEINER KOMMUNIKATIVEN BANDBREITE.
MEINER ÜBERZEUGUNG NACH WAR UND IST z.B. DIE MONA LISA IN DER ERNSTHAFTIGKEIT DER SEMIOTISCHEN ANALYSE GLEICHZU-SETZEN MIT DEM OPERATIONSTISCH UND DEM REGENSCHIRM (AUCH OHNE DIE WEITERFÜHRUNG DURCH LAUTRÉAMONT). DARAUS FOLGT, DASS SICH JEDES BEGRIFFS-BILD FÜR MEINE VISUALISIERUNGEN UND VISUELLISIERUNGEN EIGNEN MUSS.
IM VORLIEGENDEN FALL WAREN DAS INNERHALB WENIGER TAGE DIE BEGRIFFE
„BERG“ (ALS METAPHER FÜR AUSSICHT, POSITION, PERSPEKTIVE = BILD),
„STEIN“ (FÜR STEINHOF, STRUDELHOFSTIEGE
UND DODERER = WORT) SOWIE
„(BAHN)HOF“ (FÜR BEWEGUNG UND (VER)ORTUNG = TON). (…)
ZUSÄTZLICH ERWEISEN SICH DIE BEREICHE KONTINGENZ UND KOINZIDENZ (IN ERWEITERUNG DES ABSURDEN, DER PARADOXA UND DER DILEMMATA) ZUNEHMEND ALS BISHER VERNACHLÄSSIGTE, ABER DRINGEND ABZUKLÄRENDE PARAMETER
UNVERÄNDERT DREHT SICH ALLES UM KREISSCHLÜSSE.
UND UM DAS IDEAL DER ENDLOSSCHLEIFE:
„GRUNDSÄTZLICH GILT IMMER NOCH DAS PRINZIP MEINER DIALEKTISCHEN ANALYTIK AUS DEN 70ern…“
(womit Textende und Textanfang einander als Kreisschluss begegnen - ähnlich der Nähmaschine und dem Regenschirm auf dem Seziertisch von Ducasse/Lautréamont - neben Charles S. Peirce der wichtigste Denkanstoß für die S-Thetik).
IN DER S-THETIK SIND „VERSTEHEN“ ODER „ERFASSEN“ NACHRANGIG. WESENTLICH IST DAS ZULASSEN VON (WAHRNEHMUNGS-) ERFAHRUNGEN UND DIE ENTWICKLUNG EIGENER DIALEKTISCHER DENK-BILDER.
ZWAR SIND „MEINUNGEN“ DABEI, IM GEGENSATZ ZU „HALTUNGEN“ UND „ÜBERZEUGUNGEN“, OHNE BEDEUTUNG, DIE FÄHIGKEIT ZUR DIFFERENZIERUNG, VOR ALLEM BEGRÜNDUNG VON GESCHMACKS- UND WERT-URTEILEN bzw. DIE BEREITSCHAFT ZUR REFLEXION VON HALTUNG UND STIL SIND ANDERERSEITS ZUMINDEST NICHT HINDERLICH.
IN DIE IRRE FÜHREN HINGEGEN ANSÄTZE WIE
(DIE IN DER S-THETIK STRIKT ABZULEHNENDE VORSTELLUNG VON) „KUNSTGENUSS“, „UNTERHALTUNG“ ODER GAR „SPASS“ (ANSTELLE VON „KONTEMPLATION“ UND „ERFÜLLT SEIN“).
WER HÄTTE SICH IN DEN 90ern ERNSTHAFT VORSTELLEN KÖNNEN, DASS SICH DIE „SPASSGESELLSCHAFT“ (s. Fritz Vilmar) - AUCH IN INTELLEKTUELLEN KREISEN - SELBST KONTER-KARIERT UND SPASS ZUNEHMEND ZUM OPIUM GEISTIG ZU KURZ GEHALTENER WIRD.
FLOSKELN WIE „DAS LEBEN GENIESSEN“ UND „IM AUGENBLICK LEBEN“ DISQUALIFIZIEREN SICH IN UNSERER KULTUR ANGESICHTS DAHINTER STEHENDER PRIVILEGIERTER POSITIONEN OHNEHIN VON SELBST.
SPRACHE IST DER BASTARD VON BILD UND KLANG
DIE S-THETIK BERUHT AUF DER HÄUFIG ALS PATHOLOGISCH EINGESCHÄTZTEN „SONDER-BEGABUNG“ DES DENKENS „IN BILDERN“ – VERGLEICHBAR MIT EINEM THESAURUS AUS BILDERN ANSTELLE VON WORTEN.
SIE IST WEDER GLEICHZUSETZEN MIT:
DENKEN UNTERSTÜTZT DURCH BILDER
IN VERBINDUNG MIT BILDERN
DURCH BILDER ERGÄNZT
NOCH ZU VERWECHSELN MIT
BEGRIFFLICH ASSOZIATIVEM DENKEN.
S-THETIK IST EINE SICH LEBENSLANG ENTWICKELNDE WAHRNEHMUNGS-METHODE, ALS (FACH)BEGRIFF WEDER IM DEUTSCHEN NOCH IM ENGLISCHEN INTERNET ZU FINDEN – UND WENN, DANN IRREFÜHREND NUR IM ZUSAMMENHANG MIT SCHÖNHEITS-CHIRURGIE, AUTISMUS ODER, NOCH SCHLIMMER, MISSBRÄUCHLICH VERBALLHORNT IM MARKETING-BEREICH:
EINE ENTTÄUSCHUNG FÜR JENE, DIE INFORMATION MIT WISSEN (≠ BILDUNG !) GLEICHSETZEN bzw. GOOGLE ALS ERSATZ DER EIGENEN DENKFÄHIGKEIT NUTZEN, DIE NICHT ERKENNEN, DASS, WENN ALLES VERFÜGBAR IST, ALLES AUCH GLEICH VIEL WERT IST –
ALSO WENIG -
WENN NICHT SOGAR „NICHTS“.
DASS BEREICHE WIE „KUNST“ (nicht: KÜNSTE !) UND MUSIK SELBST VON AKADEMISCH (AUS)GEBILDETEN PERSONEN NICHT IM SCHNELL-VERFAHREN SERIÖS „ERKLÄRBAR“ SIND, SONDERN NUR MÜHSAMST SELBST „ERFAHRBAR“, BRÜSKIERT LAIEN MITUNTER, VOR ALLEM BEIM UNUMGÄNGLICHEN HINWEIS AUF DIE DIFFERENZIERUNG VON BRING- UND HOLSCHULD, SOWIE DIE NOTWENDIGKEIT VON META-SPRACHLICHKEIT.
PROVOKANT FORMULIERT:
WELCHE ART VON ERKLÄREN WÄRE SINNVOLL, WENN DAS GEGENÜBER NICHT „SEHEN“ KANN ODER WILL?
DIE PARABEL VON DEN BLINDEN UND DEM ELEPHANTEN TRIFFT DAS THEMA WOHL AM BESTEN.
WIE SO OFT GILT AUCH HIER: WEM DAS PROBLEM BEWUSST IST UND WER DIESE TECHNIK BEHERRSCHT, BEDARF MEINER AUSFÜHRUNGEN NICHT.
ES GEHT UM REFLEKTIERTE UND DAMIT AKTIVE ERFAHRUNG – IN KEINER WEISE UM ENTSPANNUNG ODER ABLENKUNG MITTELS „KUNST“, ALSO JENE BEREICHE, DIE DEN KULTURELLEN NÄHRBODEN DER HALB- UND VIERTELBILDUNG DARSTELLEN, GEGEN DIE ICH MICH MEIN LEBEN LANG (WENN AUCH MIT SEHR UNTERSCHIEDLICHEN ERGEBNISSEN) ZUR WEHR GESETZT HABE.
DIE METHODE DER S-THETIK ZIELT NICHT DARAUF AB, GESCHICHTE(N) IN BILDER ZU FASSEN, SONDERN BILDER IN IHRER GESCHICHTE AN SICH ALS ERZÄHLUNG ZU ER-FASSEN, SIE ALS SOLCHE ZU „LESEN“ - OHNE DIE VERSCHMIERUNG, SIE KÖNNTEN ZU UNS „SPRECHEN“.
SELBSTVERSTÄNDLICH (UND KEINESFALLS „NATÜRLICH“) HABEN ZEICHEN IN DER VON MENSCHEN KONSTRUIERTEN WELT ETWAS ZU „SAGEN“ - IM SINN VON:
AUSSAGE, BEDEUTUNG UND „AUF ETWAS (ANDERES) VERWEISEN“.
ES IST FÜR MICH AUCH AKZEPTABEL, EINE „SPRACHE“ ZU KONSTRUIEREN –
ABER DIE GLEICHSETZUNG SPRACHE UND SPRECHEN/SAGEN DURCH DAS OBJEKT SELBST (UND NICHT DESSEN URHEBER) HALTE ICH FÜR DAS VIELLEICHT GRÖSSTE ÜBEL DER VERSCHLEIERUNGSMECHANISMEN (KULTUR)POLITISCHER HIERARCHIEN.
KEINESFALLS GEHT ES UM LÖSUNGS-ANGEBOTE ODER GAR „REZEPTE“.
ERSTENS BIN ICH DAFÜR NICHT QUALIFIZIERT UND ZWEITENS HABE ICH DIE VERPFLICHTUNG ZUM ERKLÄREN UND ZUR DISKUSSION (NICHT: DISKURS) MIT ENDE MEINER LEHR-TÄTIGKEIT LÄNGST HINTER MICH GEBRACHT. DENKANSTÖSSE UND WAHRNEHMUNGS-HINWEISE ALLERDINGS SIND BEABSICHTIGT.
NICHT „WAS“ JEMAND DENKT, IST VON ZENTRALEM INTERESSE, SONDERN DAS „WIE“. SPANNEND WIRD DIE NOCH OFFENE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM „WARUM“.
VERMUTLICH WIRD MIR DAS VERSTÄNDNIS DAFÜR VERWEHRT BLEIBEN, "WAS" DAS FÜR EINE GESELLSCHAFT IST, DIE DERZEITIGE ENT-DEMOKRATISIERUNG UND ENT-HUMANISIERUNG AKZEPTIERT, DIE „SOCIAL MEDIA“ MIT „SOZIALEN MEDIEN“ VERWECHSELT, ABER IN DER FIXIERUNG AUF GENDERN ERFOLG-REICH VOM GESCHLECHTER-POLITISCHEN HANDELN ABLENKT.
IN DER BILDUNG, WISSEN UND UNTERRICHT SYNONYME GEWORDEN SIND UND IN DER SOLIDARITÄT NACH KOSTEN-NUTZEN-RELATIONEN BETRIEBEN WIRD.
DIE BEFINDLICHKEITSRÜLPSER IM INTERNET ALS POLITISCHE AKTIVITÄT DURCHGEHEN LÄSST. UND DIE MINDESTENS EBENSO SORGLOS VOM SINN „MACHEN“ SPRICHT WIE VON „HUMANITÄREN“ KATASTROPHEN.
DIE MEINUNGSFREIHEIT AUF KOSTEN VON VERANTWORTUNG MEIST DORT EINFORDERT, WO ES VORRANGIG UM DIE EIGENE GEHT, ABER DUMMHEIT SELBSTSICHER AUSSCHLIESSLICH BEI ANDEREN VERORTET (EINER DER WENIGEN MOMENTE, WO SELBST DAS - IN DER S-THETIK VERPÖNTE - „MAN“ SEINE FILTERWIRKUNG EINBÜSST).
NICHT ERSPART BLEIBEN WIRD MIR WOHL DIE RESIGNATION, DASS ES NICHT JENE IST, DIE ICH – WIE VIELE MEINER GENERATION – DAMALS ALS HOFFNUNGSSCHIMMER GESEHEN HABE.
DIE PRAXIS DER S-THETIK IST EINE DER PRODUKTION ANSTELLE DER KONSUMPTION UND BERUHT AUF DER EINSICHT, DASS DIE BEGEGNUNG MIT DEM ANDEREN LEDIGLICH IN UND ALS AN-NÄHERUNGEN ERFOLGEN, DASS SICH MIR "DAS SCHÖNE" UND "DAS GUTE", VOR ALLEM ABER „DAS WAHRE“ UND "DIE WIRKLICHKEIT", NIE ERSCHLIESSEN WERDEN – EBENSO WENIG WIE „DIE“ KUNST u.ä. MYSTIFIZIERENDE BEGRIFFSKONSTRUKTIONEN.
SOLANGE MIR ÜBEREINSTIMMENDE EINSICHT IN DIE AUSSEN-WELT bzw. DIE INNEN-WELT DES ANDEREN NICHT MÖGLICH IST, GIBT ES NUR EINEN BEREICH, FÜR DEN ICH MICH SOWOHL ZUSTÄNDIG, ABER AUCH ALS ALLEIN VERANTWORTLICH ERACHTE -
ALS TÄTER - KEINESFALLS ALS OPFER
(s. Watzlawick und Radikaler Konstruktivismus):
DIE ENTWICKLUNG EINES „SELBST“ UND DIE AUSREIFUNG DESSELBEN IST DIE THEMATIK, MIT DER ICH MICH, SEIT MEINEN ERSTEN BEGEGNUNGEN MIT DEM "SPIEL" VON KUNST UND NATUR-WISSENSCHAFT AUS SICHT DER ÄSTHETIK UND AISTHESIS SEIT ÜBER 40 JAHREN BESCHÄFTIGE –
EIN BEOBACHTUNGSZEITRAUM, DEN ICH MITTLERWEILE FÜR EMPIRISCH HALBWEGS SERIÖSE SCHLUSSFOLGERUNGEN ALS DURCHAUS VERTRETBAR ERACHTE.
VORAUSSETZUNG IST LEDIGLICH DIE BEREITSCHAFT, PERSÖNLICHE INTERESSEN UND MORALISCHE (beachte: UNMORALISCH ≠ AMORALISCH) KRITERIEN SOWIE SOZIALE ABHÄNGIGKEITEN - SOWEIT MÖGLICH - ZU MINIMIEREN – NUR IN DIESEM SINNE IST FÜR MICH KANTS FORMULIERUNG VOM „INTERESSELOSEN WOHLGEFALLEN“ ANNEHMBAR.
VORWÜRFE WIE NARZISSMUS (IM SINNE DES UNSAGBAREN WIKIPEDIA-ARTIKELS, DER JACQUES LACAN TATSÄCHLICH IGNORIERT – Stand 8.Juli 21) UND EGOZENTRIK WEISE ICH VON MIR – ICH HALTE ES VIELMEHR FÜR EINE VERPFLICHTUNG, SICH SPÄTESTENS GEGEN ENDE SEINES LEBENS HIN DER EIGENEN VERORTUNG UND VERNETZUNG BEWUSST ZU WERDEN –
SICH (UND SEIN) SELBST DER PRÜFUNG (NICHT ALS RECHTFERTIGUNG, SONDERN ALS HINTERFRAGEN VON KONTINUITÄT, KOINZIDENZ UND KAUSALITÄT) DURCH DIE EIGENE REFLEKTIERT RÜCKSCHAUENDE WAHRNEHMUNG (ALSO: AISTHESIS, NICHT: ÄSTHETIK !) GEFÜHLSBEFREIT ZU UNTERZIEHEN UND IN DAS AKTIVE SELBST UM-ZU-SETZEN, OHNE SICH SOZIALEN NORMEN ZU UNTERWERFEN.
DURCHAUS ERNSTGEMEINT IST SIE ALS „SENIOREN-THETIK“, ALS AUSEINANDER-SETZUNG MIT DEM ALTERSWERK UND DER CHANCE AUF „TIEFGANG“ (WIE ES FREUD NOCH EIN JAHR VOR SEINEM TOD NANNTE): NACH AMÉRY, CANETTI UND FRISCH FÜR „RAPPROCHEMENT“, SIND MIR IM LETZTEN JAHR BEI DEN VORARBEITEN ZU „RAPPROCHE-ART“ VOR ALLEM JAEGGI , DÜRRENMATT, LEM UND MIYAZAKI ZU LEUCHTGESTALTEN IM ANGSTFREIEN UMGANG MIT DEM TOD (nicht: STERBEN) UND DEM ALLEIN-SEIN (ist nicht: EINSAMKEIT) GEWORDEN – GRÖSSEN, DIE UNVERÄNDERT AUF UND DURCH MEIN SELBST WIRKEND DIE INSTALLATION BEEINFLUSSEN.
ES GEHT ZUDEM UM DAS ERKENNEN UND HINTERFRAGEN DER (GEISTIGEN, NICHT DER SOZIALEN) WURZELN UND PRÄGUNGEN DES SELBST ANGESICHTS UNUNTERBROCHENER REIZANGEBOTE, DIE BEI ENTSPRECHENDEM BEWUSSTSEIN VERNETZUNGEN HERSTELLEN, DIE IN JEDEM AUGEN-BLICK IN EINER FLUT VON INTERAKTIONEN ZUGLEICH DAS DENKEN ZUR QUELLE ALS AUCH ZUM SPIELFELD DES SELBST MACHEN.
ES MAG SCHON ZUTREFFEN, DASS S-THETIK NICHT AUF EMOTIONALE NACHHALTIGKEIT ODER GAR AUSGEGLICHENHEIT ABZIELT. DOCH HAT ERNSTZUNEHMENDE INTERAKTION IN DER S-THETISCHEN KOMMUNIKATION NICHTS MIT DEM HOCHJUBELN VON OHNEHIN SELBSTVERSTÄNDLICHEN MINDEST-STANDARDS IM „KÖNNEN“ ODER „WOLLEN“ ZU TUN, SONDERN MIT „MÜSSEN“.
UND ES GEHT NICHT UM „ENTWEDER-ODER“, VIELMEHR UM EIN „SOWOHL ALS AUCH“ IN ABLEHNUNG VON JEGLICHEM ALLGEMEIN VERBINDLICHEN „RICHTIG“ ODER „FALSCH“.
MEINE ABSICHT IST ES, NAMEN UND WERKE GEISTESWISSENSCHAFTLICHER KULTUR ZUM TEIL MEINER BIOGRAPHIE, MEINES (ICH) SELBST, ZU MACHEN UND NICHT, MICH SELBST ZU ELEMENTEN FREMDER MONOGRAPHIEN.
FÜR MICH BEDEUTET „ÄSTHETISCH“ DIE FORMAL BESTMÖGLICHE DARSTELLUNG JEDWEDEN INHALTES FÜR EINE DEFINIERTE ZIELPERSON.
MÜNDET DIESER PROZESS WEITERFÜHREND UND DISKURSIV IN INTERAKTION, SPRECHE ICH IN DER S-THETIK VON GELUNGENER KOMMUNIKATION.
ERST WENN ES GELINGT, DIE VIELFALT
S-THETISCHER POSITIONEN THEMATISCH UND ARTEFAKTISCH AUF DEN PUNKT DER TRANSFORMATION VON SUBSTANZ UND QUINTESSENZ ZU REDUZIEREN („ABSTRAHIEREN“), SEHE ICH DIE GRENZE ZUR KUNST HIN ALS ÜBERSCHRITTEN.
Mit dem Photo im Vordergrund haben die Vorarbeiten zur Installation von RAPPROCHEMENT
im "Büro für Interaktion" am 19.7.2020 begonnen.
Das Gesamt-Bild entstand zum Jahrestag am 19.7.2021.
Und am 19.7.2022 waren wir bereits gemeinsam in
Echt-Zeit in einer Video-Konferenz
mit Larissa Gukyaluk (Ukraine) verbunden.
Wie werden wir wohl den 19.7. heuer visualisieren?